Bericht der Forstfrauentagung in Freising

Forstfrauen aus ganz Deutschland tagten in Freising

Campus Weihenstephan, Freisinger Forst und INTERFORST auf dem Programm

Sie kommen aus dem Hessischen Bergland, dem Rheinland, der Lausitz, dem Thüringer Wald oder dem Allgäu. Ihr Beruf dreht sich um den Wald und Bäume, Rehe und den Wolf, die naturnahe Forstwirtschaft oder Umweltbildung – und sie sind Frauen.

Die 31. Bundestagung führte den  Verein Frauen im Forstbereich e.V. vom 18. bis 22.07.2018 nach Freising. Die Vereins-Vorsitzenden Sibylle Michels und Christiane Lorenz-Laubner konnten in Zusammenarbeit mit Dr. Fiona Schönfeld von der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) mit einem breit gefächerten Programm an einem idealen Tagungsort aufwarten, so die einhellige Meinung der Teilnehmerinnen: Das Zentrum Wald-Forst-Holz Weihenstephan ist ein in Europa einmaliger Cluster für forstliche Forschung, Ausbildung und Lehre sowie Beratung – und eine seit vielen Jahren international renommierte Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Praxis.

Prof. Dr. Knut Hildebrand (Dekan Wald und Forstwirtschaft) begrüßte die Teilnehmerinnen auf dem Campus der HSWT. Dort konnten sich Studentinnen über aktuelle Berufsbilder, -erfahrungen und -perspektiven mit den Forstfrauen austauschen. Auch Präsident Olaf Schmidt (Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft, LWF) ließ es sich nicht nehmen, die Teilnehmerinnen zusammen mit LWF-Mitarbeiterin Beatrix Enzenbach persönlich die LWF vorzustellen und über aktuelle Forschungsthemen zu informieren – von der Borkenkäfersituation in Bayern über den Klimawandel und Waldumbau bis zum Eschen-Triebsterben. An der LWF wurde nicht nur fachlich diskutiert. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die geringe Verfügbarkeit von Kita-Plätzen oder die Befristung von Arbeitsverträgen am Campus Weihenstephan waren intensiv diskutierte Themen, die überwiegend Frauen in Forstberufen vor große Probleme stellen.

Nach Hörsaal-Besuch und fachlichen Diskussionen gehörte die obligatorische Waldexkursion zur Agenda der Tagung: Maria Reuther, Revierleiterin der Bayerischen Staatsforsten Freising, führte die Forstexpertinnen durch den Isar-Auwald mit seinen Besonderheiten.  Hier gilt es naturnahe Forstwirtschaft,  Wünsche vieler Erholungssuchender, öffentliche Planungen in der Flughafenregion und seltene Tier- und Pflanzenarten in einem bayernweit einzigartigen Lebensraum unter einen Hut zu bringen. Abschließend konnten die Forstfrauen ihr aktuelles Wissen im Lehrwald-Parcours der HSWT ausführlich testen – unter dem nicht immer strengen Blick von HSWT-Försterkollegen Martin Heckner. Ein gemeinsamer Besuch der INTERFORST in München – der nur alle vier Jahre stattfindenden internationalen Leitmesse zu Forst- und Holzwirtschaft – rundete die Tagung ab. Für alle Teilnehmerinnen war der Besuch in Freising eine runde Sache – neben interessanten Fachgesprächen, regem Gedankenaustausch, neuen Impulsen und Anregungen im Gepäck kam auch das wichtige Netzwerken und Kontakte Knüpfen nicht zu kurz.

Der Verein Frauen im Forstbereich e.V. stellt ein deutschlandweites Netzwerk für alle im Forstbereich berufstätigen Frauen dar. Bedingt durch die Entstehungsgeschichte des Vereins stellen aktuell Forstbeamtinnen den zahlenmäßig größten Anteil, aber auch immer mehr Forstliche Angestellte, Freiberuflerinnen, Waldpädagoginnen und Forstwissenschaftlerinnen aus Forschung und Lehre schließen sich mittlerweile dem in Deutschland einzigartigen Netzwerk für Frauen im forstlichen Bereich an.

Wichtige Vereinsziele sind, die Gleichberechtigung von Frauen und Männern im Betätigungsfeld der Wald- und Forstwirtschaft weiter voranzubringen und das Netzwerk innerhalb des sich immer weiter ausdifferenzierenden Berufsfeldes auszubauen und zu stärken. Vor allem Berufsanfängerinnen und Forststudentinnen haben hier die Möglichkeit aus den zum Teil langjährigen Berufserfahrungen von Vereinskolleginnen zu profitieren und das Netzwerk für neue Kontakte oder hilfreiche Impulse zu nutzen.

Text: Petra Wild

Gruppenbild auf der Interforst beim BDF
Forstfrauenstammtisch bei Wahlers Forsttechnik
Isarauen

 

Fotos: Rita Schönfeld. Abdruck – auch im Internet – honorarfrei.

 

Forstfrauen in NRW

Forstfrauen in NRW

das diesjährige Forstfrauentreffen des Vereins Frauen im Forstbereich e.V. in NRW findet statt am

Wann: Samstag, den 9. Juni 2018
wo: Treffpunkt Forststation Rheinelbe, Gelsenkirchen
Thema: Urbane Wälder

Beim diesjährigen Treffen soll der Kommunikation untereinander reichlich Raum gegeben werden.

Detaillierte Informationen folgen.

 

Berichte über Forstfrauen

Wir freuen uns sehr über aktuelle Berichte in der regionalen und überregionalen Presse über Forstfrauen im Revieralltag

  • Artikel aus der AFZ über Ulrike Abel
  • Zeitungsartikel über Forstfrau Patricia Rothhämel
  • Bericht aus der AFZ über Forstfrau Christiane Lorenz-Laubner
  • Bericht über Forstfrau Katrin Ernst
  • Bericht auf Spiegel-Online über Forstfrau Sabine Schleicher

31. Forstfrauentagung – Bericht

Forstfrauentreffen vom 2.-5. November 2017 im Walderlebniszentrum Soonwald, Neupfalz, Rheinland-Pfalz

Vor genau 30 Jahren gründeten Forststudentinnen in Göttingen den Verein ‚Frauen im Forstbereich‘. Dieser Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Gleichberechtigung von Frauen und Männern im Forstbereich herzustellen, indem sich Frauen gegenseitig beruflich und sozial unterstützen (netzwerken), Frauen beruflich zu fördern, auf wirtschaftliche und soziale Gleichstellung hinzuwirken und die berufliche Chancengleichheit herzustellen.

Jedes Jahr treffen sich seit dem etwa zwanzig bis dreißig der etwa 130 Mitgliedsfrauen aus allen 16 Bundesländern an unterschiedlichen, forstlich interessanten Orten in ganz Deutschland zu Exkursionen und Erfahrungsaustausch.

Dieses Jahr fand das Jubiläumstreffen im Walderlebniszentrum (WEZ) Soonwald in der Nähe von Stromberg, in Rheinland-Pfalz statt.

Nach einer Vorstellung des WEZ und einer Führung über das großzügige Gelände durch den Leiter der Bildungsstätte, Herrn Piroth, stellte Herr Grünebaum, Abt. Kommunikation und Marketing (kurz: KOMMA), die Arbeitsweise und Aufgaben dieser besonderen Stabsstelle der rheinlandpfälzischen Landesforsten ausführlich vor.

Die erste forstfachliche Exkursion hatte die Sturmflächen aus dem Jahr 1990 zum Thema. Dort wurde insbesondere auf den Umgang mit Birke auf riesigen Windwurfflächen und die Waldumwandlung von Fichtenreinbeständen auf nassen Standorten zu stabileren Laubholzbeständen eingegangen. Die Diskussion war besonders interessant, da in allen Bundesländern eine ähnliche Problematik bekannt ist. Lösungsansätze sind u.a. das Einbringen von Erle, die Anlage von Feuchtbiotopen als Sonderbiotope, sowie die Förderung von Eiche und Tanne.

Den Abschluss des ersten Tages bildete ein Seminar zu ‚professioneller Kommunikation in schwierigen Gesprächssituationen‘ von Dr. Andrea Teutenberg.

Der Sonnabend begann mit der Jahreshauptversammlung, zu der die 1. Vorsitzende Sybille Michels mit Dr. Birgit Homann sogar eine Forstfrau der ersten Stunde begrüßen konnte. Bevor es nachmittags zu einer weiteren Exkursion in die Feucht- und Nasswälder des Soonwaldes ging, stellte Anna Meier, FH Eberswalde, ihre Bachelorarbeit zum Thema ‚die Situation von Frauen und Männer in den deutschen Forstverwaltungen‘ vor.

Nach dem Besuch einer Hubertusmesse mit Parforcehornbläsergruppe in der Klosterkirche Spabrücken, kochten sich die Forstfrauen statt eines fertigen Buffets zum Vereinsjubiläum ein mehrgängiges Menü aus verschiedenen Wildarten und anderen Früchten des Waldes.

Rezepte zum Download

Zum Abschluss wurde das Ort und Ziel der nächsten Tagung festgelegt: Vom 18-22. Juli 2018 geht es nach Bayern mit Besuch der Interforst in München.

Wälder für Niedersachsen

Das Positionspapier „Wälder für Niedersachsen“ wurde vom Niedersächsischen Waldbeirat erarbeitet. Zu den am 29.6.2017 unterzeichnenden 40 Vereinen und Verbänden des Waldbeirates gehört auch der Verein „Frauen im Forstbereich e.V.“.

Vertreterin des Vereins ist Christiane Lorenz-Laubner, 2. Vorsitzende (im Bild rechts) und Stellvertreterin ist Sibylle Michels, 1. Vorsitzende.
Die Mitgliedschaft unseres Vereins im Waldbeirat resultiert aus einem Gespräch mit Niedersachsens Landwirtschaftsminister Meyer im Jahr 2013.

Der gesamte Artikel finden Sie unter:

Pressemitteilung